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Alex
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IS FREAK
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10.01.2007 19:56
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#616 RE: Jommy - I'm not okay |
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#617 RE: Jommy - I'm not okay |
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#618 Jommy - I'm not okay |
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Kapitel 97
Jude hatte ungefähr eine Stunde unkonkonzentriert an dem Song weitergearbeitet. Ihre Gedanken waren ganz wonaders und schließlich legte sie die Gitarre weg und trat an das große Fenster. Sie versuchte draußen etwas zu erkennen, doch durch den Regen sah sie keinen Meter weit. Das Einzige, was sie erkennen konnte, war ihr Spiegelbild, welches sie traurig anstarrte. Verdammt, wo blieb er bloß? Plötzlich glaubte sie, ihn unten stehen zu sehen. Doch als sie genauer hinsah, war da nichts. Sie machte sich Sorgen. Und rief sich im nächsten Moment selber zur Ordnung. Er war 25! Er konnte auf sich selber aufpassen. Doch die Sorgen hörten nicht auf. Sie wurden mit jeder Minute, in der er nicht erschien, größer und schließlich stand sie zitternd da. Jetzt war er schon zwei Stunden weg! Sie versuchte sich abzulenken, doch ihre Gedanken waren die ganze Zeit über bei ihm. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und verließ die Suite.
Tommy saß in einem Pub und starrte vor sich hin. Er hatte gehofft, zu vergessen, doch trotz seines schweren Kopfes drehten sich seine Gedanken nur um seine Eltern. Warum hatte Jude nur alles wieder hervorgeholt? All den Schmerz, die Wut und den Hass. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es immer noch so weh tun konnte. Er bestellte sich einen neuen Drink und kippte ihn hinunter. Was machte er eigentlich hier? Warum war er nicht im Hotel bei Jude? Bei der Frau, die er liebte. Die Frau, die schuld war, dass es ihm jetzt so scheiße ging. Anders konnte man seinen Zustand nicht beschreiben. Die Frau, die ihn angeblich liebte, aber nicht mit ihm schlafen wollte. Er wusste, dass sie sich Sorgen machen würden, doch es war ihm egal. Geschah ihr recht! Na schön, wenn Jude nicht wollte, würde er sich halt jemand anders suchen.
Als Jude in den Regen hinaustrat, wurde ihr mit einem Schlag bewusst, dass das, was sie hier tat, etwas überholt war. Wahrscheinlich machte sie sich ganz umsonst Sorgen. Sie steckte die Hände in die Manteltasche und merkte, dass sie ihren Schlüssel vergessen hatte. Gut, da sie sowieso nicht reinkam, würde sie ihn jetzt suchen gehen. Sie holte ihr Handy aus der Tasche. Warum war ihr das nicht schon früher eingefallen? Doch als sie es wieder wegsteckte, wusste sie warum: Er würde sowieso nicht ran gehen. Mittlerweile war sie schon klatschnass und ihr war eiskalt. Schnell lief sie los.
Tommy stand auf und ging zur Theke, um sich noch einen Tequila zu holen. Neben ihm stand eine kleine Brünette und redete angeregt ins Handy. Er machte sich nicht erst die Mühe, zuzuhören. Er schaute sie genauer an. Ihr Gesicht war eigentlich nicht so hübsch, aber die Augen hatten etwas... etwas, was ihn irgendwie anzog. Und selbst wenn nicht, sagte er sich, es war ihm egal. Es war sowieso nicht Jude, da war es auch unwichtig, wie sie aussah. Als sie aufgelegt hatte, lud er sie zu einem Drink ein. Er spürte, wie sein Handy in der Hosentasche vibrierte, und er zog es hinaus. Vom Bildschirm lächelte Jude ihn an. Er zögerte und drückte sie dann weg. Sie hatte ihn aufmerksam angeschaut und fragte jetzt: "Deine Freundin?" Er nickte. Sie drehte sich weg, nur um ihn dann an der Hand zu nehmen und hinter sich her nach draußen zu ziehen. Irgendwie machte ihn das alles an. Er, alleine mit dieser umwerfenden Frau, im Regen. Doch irgendetwas störte ihn daran, dachte er, als sie anfing, ihn zu küssen. Wenn er nur wüsste, was.
Jude hatte genug. Der Mantel hielt den Regen auch nicht mehr ab. Sie beschloss, den nächsten Unterschlupf zu nutzen. Und das war, wie sie Minuten später erblickte, ausgerechnet ein Pub. Na schön, dachte sie und öffnete schon die Tür, als sie eine Bewegung schräg hinter ihr bemerkte. Sie drehte sich um. Ein knutschendes Paar. Entschlossen machte sie einen Schritt in den Raum hinein. Das ging sie nichts an. Sie musste sich erst mal um ihren Freund kümmern. Aber vorher musste sie diesen Mantel loswerden. Sie setzte sich hin und bestellte ein Wasser. Der alte Mann vor ihr schaute sie an, als ob sie nicht ganz normal wäre. Wer kam auch schon spätanbends in einen Pub, um Wasser zu trinken? Doch dann drehte er sich um und knallte kurz darauf ein Glas vor ihr auf den Tisch.
Tommy stand noch immer mit dieser Fremden da. Diese seltsame Stimme im Hinterkopf hatte er mittlerweile weggeküsst. Schließlich hielt sie inne und fragte ihn, ob sie nicht zu ihr gehen sollten. Er antwortete nicht, doch das war anscheinend auch nicht nötig, denn sie zog ihn einfach an der Hand hinter sich her zurück zum Gebäude. "Ich muss noch meine Tasche mit dem Schlüssel holen", erklärte sie ihm. Er nickte. Sie öffnete die Tür und zog ihn mit hinein.
Jude schaute sich interessiert um. Seit sie bei Mason gewesen war, war sie nicht mehr in einem so altmodisch eingerichtetem Wirtshaus gewesen. Ihr gefiel diese Atmosphäre, die hier herrschte, doch sie konnte sich nicht entspannen. Ihre Gedanken kreisten immer noch die ganze Zeit um Tommy. Wo konnte er bloß sein? So lange war sie jetzt herumgeirrt und sie hatte ihn nirgendwo finden können. Eigentlich könnte er überall sein. Auf dem Weg zurück nach Toronto, im Hotel oder... hier. Sie hatte das Gefühl, eine eiskalte Hand würde sich um ihr Herz legen. Tommy war hier. An der Hand einer fremden Frau. Seine Haare trieften, genauso wie der Rest seiner Klamotten und seine Begleiterin. Ihr fiel das Paar draußen ein. Er hatte sie nicht bemerkt. Gut so. Sie griff schnell nach ihrem Mantel und legte ein paar Münzen auf den Tisch. Dann rannte sie hinaus.
Kurz hatte er das Gefühl gehabt, Jude zu sehen und ihm war klar geworden, was ihn da draußen gestört hatte. Er war mit Jude zusammen. Er liebte sie. Er wollte ihr treu sein. Das hatte er noch nie gewollt, wurde ihm klar. Er blinzelte, doch hier war keine Jude. Sinnestäuschungen. Er lachte auf. Eigentlich war sie ja selber schuld. Aber trotzdem ließ er ihre Hand los und verließ den Pub. Er musste nachdenken. Was hatte er jetzt schon wieder angestellt? Genervt strich er sich durch seine Haare. Er war ein Idiot, wurde ihm plötzlich klar. Schnell drehte er sich um und ging zurück zum Hotel. Zurück zu Jude.
Jude saß auf dem Bett. Sie hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, ihre nassen Klamotten auszuziehen. Zum Glück hatte der Rezeptionist sie erkannt und sie hereingelassen. Tränen liefen ihr über das Gesicht, vermischten sich mit dem Regenwasser, das aus ihren Haaren tropfte, doch sie fühlte nichts. Nur Leere in ihr. Sie hatte gehofft, dieses Gefühl nie wieder erleben zu müssen. Doch sie hätte es wissen müssen, dass er sie nicht genug liebte. Genug, um ihr treu bleiben zu können. Sie hatte gehofft - und verloren. Sie stand auf und begann mechanisch, ihre Sachen zusammen zu suchen und sie achtlos in den Koffer zu werfen. Nur weg hier. Sie kümmerte sich nicht um das Klopfen an der Tür, das einfach nicht aufhörte. Einfach nur funktionieren, schoss ihr durch den Kopf. Endlich war sie fertig. Erschöpft ließ sie sich zurück aufs Bett fallen. Morgen früh, wenn sie diese Erschöpfung los war, würde sie den ersten Flug nach Toronto nehmen. Zurück nach Hause.
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Liebe ist ein Zivilisationsschaden. (Rosa von Praunheim)
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Tinchen
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Neuling
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11.01.2007 14:11
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#619 RE: Jommy - I'm not okay |
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Ohh nein lass das nicht zu das Jude wieder geht und sie sich wieder streiten bittee Schreib schnell weiter jaaa
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#620 RE: Jommy - I'm not okay |
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ja, schreib weiter!!! is ein befehl!
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#621 RE: Jommy - I'm not okay |
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oh gott das war mal wieder echt cool!!! aber wieso macht tommy immer sowas
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#622 RE: Jommy - I'm not okay |
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#623 RE: Jommy - I'm not okay |
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freu mich shon total auf das nächste kapitel...hoffentlich kommt heute noch eins
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Philli
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Neuling
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11.01.2007 20:23
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#624 RE: Jommy - I'm not okay |
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#625 Jommy - I'm not okay |
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Kapitel 98
"Hey, Mr.! Aufwachen, Mr.!" Etwas rüttelte an seiner Schulter. Langsam öffnete Tommy seine Augen. Irrerweise hatte er zuerst gedacht, es wäre Jude, die ihn flüsternd weckte, doch dann konnte er wieder klar sehen und stellte fest, dass es eine Hotelangestellte war. Als nächstes wurde ihm klar, dass er Rückenschmerzen hatte. Er schaute die Frau genauer an. Sie war noch recht jung, er würde sie auf zwanzig schätzen. Hübsch war sie. Als ihm klar wurde, was er dachte, zuckte er wie unter einem Schlag zusammen. Hatte er wirklich die ganze Nacht hier vor der Tür verbracht? Schnell rappelte er sich auf. "Endlich sind Sie wach geworden, Mr.! Eigentlich hätte ich Sie rausschicken müssen. Er nickte eilig und fragte dann, ob sie ihn hineinlassen könnte. Sie blickte ihn misstrauisch an. "Es ist mein Zimmer", versicherte er ihr eilig. Sie schien ihm zu glauben und schloss auf. Tommy meinte, etwas wie "Wenn das jemand rausfindet" zu hören, doch er war sich nicht sicher. Er bedankte sich und ging hinein - und im nächsten Moment wieder hinaus. Eilig hielt er die junge Frau auf. "Warten Sie. Wann ist die.. junge Frau aus dem Zimmer heute abgereist?" Sie zog die Augenbrauen hoch und dachte kurz nach. "So eine blonde? Zierliche? Mit einer großen Sonnenbrille?" Er nickte noch einmal. "Ich weiß nicht mehr genau. Ich glaube, so gegen acht." So gegen Acht? Das war schon vor zwei Stunden gewesen. Ohne noch einen Blick zurückzuwerfen, lief er los. Warum war sie denn schon so früh abgereist? Ein Notfall? Er hatte sich ein wenig Sorgen gestern Abend gemacht, als sie die Tür nicht öffnete, doch schließlich war er zu dem Schluss gekommen, dass sie einfach schon schlief.
Als Jude die Tür geöffnet hatte, war sie fast über Tommy gestolpert. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, war sie mitt ihren beiden Koffern über ihn drüber gestiegen. Einmal hatte er sich kurz geregt, und Jude war erstarrt, aber er seufzte nur einmal auf. Wahrscheinlich hatte er an die Frau von gestern gedacht. "Was haben Sie gesagt?" Jude wandte sich schnell wieder zu der Frau. "Irgendeinen bestimmten Platz? Fenster oder Gang?" Jude winkte ab. "Mir egal. So schnell wie möglich nur." Die Frau tippte und drückte Jude im nächsten Moment das Ticket in die Hand. Sie riss es ihr fast aus der Hand und wünschte sich, sie wäre schon zu Hause. Als sie endlich im Flieger saß, tauchte auf einmal ein Mann neben ihr auf. Jude beachtete ihn nicht. Er sie auch nicht. Er setzte sich einfach neben sie und schwieg. Jude dachte daran, was für eine Angst sie auf dem Hinflug verspürt hatte und atmete so tief sie konnte ein und aus. Wenn nur Tommy neben ihr sitzen würde. Er hatte sie zwar betrogen, aber die Schmetterlinge waren immer noch da und er war immer bei ihr gewesen, als sie ihn gebraucht hatte. Jetzt saß sie hier alleine, nur mit diesem Fremden neben sich. Sie merkte, wie sie in Panik geriet. Was sollte sie jetzt tun? "Angst?", fragte ihr Sitznachbar sie beiläufig. Jude starrte ihn an. Und nickte dann. "Ich auch", meinte er lächelnd. Jude schaute ihn skeptisch an, doch er bickte weiter geradeaus. "Meine Frau ist bei einem Flugzeugunglück gestorben. Das wra vor sechs Jahren." "Das tut mir sehr leid", brachte Jude mit erstickter Stimme hervor. "Und dann fliegen Sie noch?" Er zuckte mit den Schultern. "Mein Job. Ich würde ihn sonst verlieren." "Und wenn Sie ihn freiwillig wechseln würden?" Jude schaute ihn interessiert an. Irgendwie faszinierte er sie auf eine ganz seltsame Art und Weise, die sie verwirrte. Er lachte auf. "Ich liebe ihn. Da sterbe ich lieber für ihn als auf ihn verzichten zu müssen." Sie nickte und wusste, was er meinte. Dasselbe galt für sie und die Musik. Die Musik war ihr Leben. Und Tommy. Er war es jedenfalls gewesen. Sie wollte jetzt nicht an ihn denken. "Was machen Sie?" Er antwortete nicht auf ihre Frage, sondern fragte nur: "Wir starten jetzt. Hätten Sie etwas dagegen, ich meine... könnten Sie mir bitte Ihre Hand geben? Sie beruhigen mich irgendwie." Sie schob ihre Hand in Seine und musste daran denken, wie oft sie das bei Tommy getan hatte. Als sie abhoben, hielten sie sich immer noch an der Hand.
Unten stand Tommy und konnte es nicht fassen. Sie war ohne ein Wort abgeflogen. Warum?
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Alex
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IS FREAK
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11.01.2007 23:14
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#626 RE: Jommy - I'm not okay |
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#627 RE: Jommy - I'm not okay |
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#628 Jommy - I'm not okay |
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Kapitel 99 (mg! ich hab schon 99 kapitel geschrieben!)
Jude starrte den Sitz vor sich an, der seltsam schief lag und dachte nach. Jadens Schulter war ziemlich ungemütlich, aber er hatte seinen Kopf an sie gelehnt und sie wollte ihn nicht wecken. Vorsichtig schaute sie auf die Uhr; in einer halben Stunde würden sie landen. Sie dachte an Tommy. Was er wohl gerade machte? Flog er ihr hinterher? Oder blieb er bei dieser Frau? Bis er sie mit der Nächsten betrog. Jude wischte sich über die Augen. Bloß nicht weinen. Er war doch keine Träne wert. Aber Jude konnte es nicht verhindern, dass ihr einige Tränen übers Gesicht liefen. Sie hatte ihn doch geliebt und er... Moment, sie hatte ihn geliebt? Sie liebte ihn doch noch immer oder etwa nicht? Ja, eindeutig, wenn man ihrem Herz vertrauen konnte, dass beim Gedanken an ihn schneller schlug. Sie schloss die Augen, wollte ihn vergessen, endgültig. Kurz darauf öffnete sie sie wieder. Warum sah er sie denn noch immer vor ihrem geistigen Auge mit seinem Dackelblick an? Sie hielt es nicht mehr aus. Sie hatte genug. Von ihm.
Tommy hatte alles versucht, den nächsten Flug zu nehmen, doch er war ausgebucht, da brachte es auch nichts, Tom Quincy zu heißen. Nun saß er mit einem Ticket für den übernächsten Flug mitten auf dem überfülltem Flughafebm doch er nahm nichts wahr. Er war viel zu aufgewühlt. Warum hatte sie ihn nicht geweckt? Sie musste ihn doch gesehen haben, als er vor der Tür gelegen hatte? Oder war sie selber zu durcheinander gewesen? Wenn er nur wüsste, was los mit ihr war. Er wollte ihr helfen, für sie da sein. Doch sie reiste einfach ab, ohne ihm wenigstens auf Wiedersehen zu sagen. Entschlossen holte er sein Handy heraus und tippte ihre Nummer ein. Er verharrte eine Sekunde. Sollte er sie wirklich anrufen? Schließlich drückte er auf die grüne Taste und hielt sich das Telefon ans Ohr. Hoffentlich hatte sie es eingeschaltet.
Jude nahm ihren Kopf langsam von Jadens Schulter und suchte in ihrem Rucksack nach dem Handy. Wo war dieses Teil bloß? Endlich hatte sie es gefunden. Sie sparte sich den Blick aufs Display, um noch rechtzeitig abzunehmen. "Hallo?" Sie wünschte sich, nicht abgenommen zu haben. Schon wollte sie auflegen, doch seine Stimme zog sie in den Bann und sie drückte das Handy noch näher an ihr Ohr, um ihn besser zu hören. "Hey, warum bist du denn einfach so abgereist?" Seine Stimme war warm und sie wollte schon antworten, doch stattdessen kam der ganze Hass, den sie im Hotel verspürt hatte, wieder hoch und gewann Oberhand. Sie erkannte sich selber nicht wieder, als sie mit scharfer Stimme meinte: "Das fragst du? Du fragst dich, warum ich einfach so abgereist bin?" Seine Stimme klang angespannt, als er antwortete, dass er das tatsächlich tat. "Verschwinde, Tom! Ich hasse dich!" Mit einem Mal fühlte sie sich, als hätte jemand die Luft aus ihr herausgelassen, ihr wurde schwindelig und mit Tränen in den Augen verabschiedete sie sich. "Bleib da, bitte. Ich möchte nicht, dass du herkommst. Halt dich von mir fern!" Mit zitternden Fingern legte sie auf.
In Miami starrte Tommy sein Handy an, unfähig, sich zu regen. Er sollte sich von ihr fern halten? Was sollte das bedeuten? Was hatte er nun schon wieder getan? Du hast sie betrogen, rief er sich in Erinnerung. Aber das wusste sie nicht. Oder doch? Was, wenn die Jude in diesem Pub gestern doch keine Sinnestäuschung gewesen war? Was hatte sie da verloren gehabt? Hatte sie ihn gesucht? Mit einem Mal sank er in sich zusammen und begann zu weinen. Sie hatte ihn gesucht. Sie war der erste Mensch in seinem Leben, der nach ihm suchte, wenn er einfach verschwand. Und er hatte wieder einmal alles falsch gemacht. Er konnte sich selber nicht erklären, was los gewesen war, dass er diese fremde Frau geküsst hatte, nur einige Stunden, nachdem Jude ihm diesen wunderschönen Lovesong vorgespielt hatte. Sein Flug wurde aufgerufen und wie zuvor schon Jude, lief er mechanisch die Gangway (heißt des so?) entlang ins Flugzeug.
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#629 RE: Jommy - I'm not okay |
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#630 RE: Jommy - I'm not okay |
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