RE: Jommy- I'm not okay

Kapitel 136

Er wartete und wartete. Jedes Mal, wenn die Tür sich öffnete, erwartete er, seinen Namen zu hören, aber niemand kam, um ihn zu informieren. Schließlich fiel er in einen unruhigen Schlaf.

Jude schwebte vor ihm. Tommy rieb sich die Augen, doch als er wieder hinschaute, war sie noch immer da. Jude mit ihrem runden Bauch schwebte vor ihm. Ihr Gesicht war tränenverschmiert. Tommy wollte nach ihrer Hand greifen, sie fragen, was sie da mache. Was passiert sei. Doch sie wich zurück, ohne sich zu bewegen. Wo waren sie überhaupt? Um sie herum war nichts, nur Dunkelheit. Dagegen leuchtete Jude förmlich. "Jude", flüsterte er.. Jude schaute ihn an. Ihre blauen Augen glänzten. Von den Tränen? So intensiv hatte er sie noch nie gesehen. Ihr blondes, langes Haar wehte um sie herum. Schließlich begann er wieder zu sprechen. "Was ist passiert?" Seine Stimme klang so eigenartig. Fremd. Doch sie antwortete nicht. Eine Träne tropfte von ihrem Kinn, doch sie wischte sie sich nicht weg, versuchte nicht, ihre Tränen zu verbergen, wie sonst. Kam es ihm nur so vor, oder wurde sie immer kleiner? Tommy machte einen Satz und griff nach ihrer Hand, doch da war nichts. Er sah ihre Hand genau, aber er griff in die Luft. "Jude", schrie er panisch, "was ist hier los?" Noch immer schwieg sie. Dann, ganz langsam hob sie ihre Hand, und strich ihm über die Wange. Ganz sanft. Wischte ihm eine Träne weg. Dann, bevor er sie festhalten konnte, zog sie die Hand zurück. "Es ist zu spät, Tom!"

"Mr Quincy?" Erschrocken fuhr Tommy hoch. Als er seine Augen öffnete, wurde er von der weißen Einrichtung geblendet und es fiel ihm schwer, sich zurechtzufinden. Schließlich sah er nach oben und sah eine Schwester vor sich stehen, die ihn besorgt ansah. "Ist alles in Ordnung?" Eilig nickte er. "Was ist mit Jude?" Er schluckte, als die Schwester ihre Stirn runzelte. Was war das eigentlich gerade gewesen? Ein Traum? Eine Vision?
"Mr Quincy, Jude geht es nicht gut. Sie kann nicht alleine atmen, wir mussten sie in ein künstliches Koma versetzen." Tommy sog scharf die Luft ein. "Und weiter? Wann wird es ihr besser gehen?" Sie senkte die Augenlider. "Das weiß niemand." "Was ist mit dem Baby?" Endlich schaute sie ihn geradeaus an. "Es geht ihm überraschend gut." "Kann ich zu ihr?" Er sah, wie sie zögerte. "Sind Sie sicher?" Er nickte; es war ihm egal, wie sie aussah oder was man mit ihr gemacht hatte. Er wusste nur, dass er keine Minute länger ohne sie aushielt. Schnell stand er auf und folgte ihr über den Gang. Vor einem Raum schaute sie ihn noch einmal durchdringend an und ging dann schnell weiter. Tommy atmete noch einmal tief ein und drückte die Klinke hinunter...